Workflow- und Prozeßsynchronisation mit Interaktionsausdrücken und -graphen: Konzeption und Realisierung eines Formalismus zur Spezifikation und Implementierung von Synchronisationsbedingungen

Heutige Workflow-Management-Systeme − egal ob kommerzielle Produkte oder Forschungsprototypen − betrachten einzelne Workflows im wesentlichen als separate, in sich abgeschlossene Prozesse, die unabhängig voneinander ausgeführt werden. In der Regel werden weder Beschreibungsmittel zur Spezifikation noch Laufzeitmechanismen zur Überwachung von workflowübergreifenden Synchronisationsbedingungen angeboten, obwohl derartige Bedingungen in vielen Anwendungsbereichen eine wichtige Rolle spielen. Auch auf den ersten Blick naheliegende Lösungsansätze, wie z. B. das Verschmelzen abhängiger Workflows oder eine explizite nachrichtenoder regelbasierte Synchronisation von Workflows, erweisen sich aus verschiedenen Gründen als nicht gangbare Wege. Zum einen würden verschmolzene Workflows in der Praxis Größenordnungen annehmen, die nicht mehr handhabbar sind, zum anderen müßten sämtliche möglichen Kombinationen von parallel ausführbaren Workflows vormodelliert werden. Außerdem sind die genannten Ansätze prinzipiell nicht in der Lage, dynamisch veränderliche Workflow-Geflechte zu beschreiben, bei denen weder die Anzahl noch die Typen der parallel ausgeführten Workflows a priori bekannt sind. Ziel der vorliegenden Arbeit [4] war daher die Konzeption und Realisierung eines Formalismus, mit dessen Hilfe derartige Inter-Workflow-Abhängigkeiten sinnvoll beschrieben und implementiert werden können.